Viele Menschen leiden immer wieder unter Episoden mit Durchfällen, Bauchschmerzen, Blut- und Schleimabgängen. Es wird von allen Fachgesellschaften empfohlen, hier eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Nicht selten stellt sich dann eine Entzündung des Darms dar. Dieser Befund zusammen mit dem Ergebnis der entnommenen Gewebeproben ergibt die Diagnose einer „Chronisch entzündlichen Darmerkrankung“.
Hierbei werden 2 Formen unterschieden:
Morbus Crohn: eine chronische Entzündung des Darms, die den gesamten Magendarmtrakt von der Lippe bis zum Analkanal betreffen kann, sowie
Colitis ulceros: eine chronische Entzündung, die aber nur den Dickdarm befällt.
Daneben werden aber zunehmend andere Formen von chronischen Darmentzündungen unterschieden, die mittlerweile auch unter der Überschrift CED aufgeführt werden müssen:
Colitis indeterminata: Bei bis zu 10% der Patienten lässt sich die Erkrankung trotz Endoskopie und Histologie nicht eindeutig zuordnen.
Sonderformen der CED: Zunehmend häufiger werden besondere Befallsmuster beobachtet, so z.B. eine Colitis ulcerosa, die ausschließlich entzündliche Aktivität im Bereich des Blinddarms zeigt („Coecal Patch“).
Mikroskopische Colitis: Eine chronische Durchfallerkrankung mit zumeist wässrigen Durchfällen, die dadurch charakterisiert ist, dass bei der Darmspiegelung keine krankhaften Befunde erhoben werden können. In dieser Konstellation sollten Gewebeproben aus allen Abschnitten des Dickdarms entnommen werden, auch wenn diese gesund aussehen. Der Pathologe sieht dann unter dem Mikroskop die Entzündung und eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.
Zur Diagnosestellung und Überwachung sind neben Blutentnahmen Spiegelungen des Darms (z.T. auch des Magens) notwendig. Sehr wichtig sind hier auch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen.
Da sich bei diesen Erkrankungen die körpereigene Abwehr gegen Teile des Magendarmtrakts wendet, besteht ein wichtiger Ansatz der Therapie in einer Unterdrückung der Abwehr mit unterschiedlich starken Medikamenten, die z.T. langfristig eingenommen werden müssen. Dieser Patientengruppe zu helfen, sie engmaschig zu überwachen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist ein Schwerpunkt unserer Praxis. Dazu kann bei uns auch jederzeit Infomaterial ausgehändigt werden und Kontaktaufnahme zu entsprechenden Selbsthilfegruppen erfolgen (DCCV). Bei Fragen zu diesem Thema sprechen Sie uns bitte an.
Unter Aufklärung finden Sie unter dem Stichwort Therapie mit Biologicals wichtige Informationen über die Medikamente, die bei schweren Verlaufsformen der CED eingesetzt werden. Wir betreuen in unserer Praxis allein weit über 100 Patienten, die so schwer an einer CED erkrankt sind, dass diese Medikamente eingesetzt werden müssen, weshalb wir auch als CED-Schwerpunktpraxis zertifiziert sind.
Informationen im Internet direkt unter Deutsche Crohn-Colitis Vereinigung e.V. [DCCV]