Seit vielen Jahren ist die Adipositas auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Krankheit eingestuft. In Deutschland sind über 2/3 der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen übergewichtig, Tendenz steigend. Auch für Kinder und Jugendliche stellt die Fettsucht ein zunehmendes Problem dar. Meistens „verwächst“ sich die kindliche Adipositas leider nicht, diese jungen Menschen haben ein großes Risiko, auch dicke Erwachsene zu werden.
Als Hauptursachen werden Bewegungsmangel und falsche Ernährung verantwortlich gemacht. Oft spielen aber auch psychologische Probleme eine Rolle.
Der Body-Mass-Index (BMI) (Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße zum Quadrat)
Der BMI wird mit folgender Formel berechnet:
BMI = kg/cm2
kg = Körpergewicht in Kilogramm // cm2 = Körpergröße in cm
Der BMI gilt als bestes Maß zur Erfassung des Körperfetts und damit des Risikos für Folgeerkrankungen der Adipositas. Für das individuelle Risiko spielt dann noch das Fettverteilungsmuster (Typ „Apfel“, Typ „Birne“) eine Rolle.
Body-Mass-Index nach WHO
• 18,5 bis 24,9 |
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Normalgewicht |
• 25,0 bis 29,9 |
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Übergewicht |
• 30,0 bis 34,9 |
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Adipositas Grad I |
• 35,0 bis 39,9 |
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Adipositas Grad II |
• > 40 |
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extreme Adipositas Grad III |
Folgen der Adipositas
Die vermehrte Fettspeicherung im Körper bleibt nicht ohne gesundheitliche Folgen. Dabei steigen die Risiken nachweislich bereits ab einem BMI zwischen 25 und 30. So ist bereits in diesem BMI-Bereich das Risiko für einen Herzinfarkt doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung mit einem BMI unter 25.
Auch BMI und Diabetes Typ II sind eng miteinander assoziiert. Ein BMI über 30 heißt ein 30-fach erhöhtes Risiko für eine Zuckererkrankung. Spätestens hier sollte über die Gewichtsreduktion, ggf. mit Hilfe einer unterstützenden Maßnahme, nachgedacht werden. Hier könnte ein Magenballon die ideale Lösung für Sie darstellen.
Was ist mein Idealgewicht?
Zunächst ist das Idealgewicht das Gewicht, bei dem sich der Betreffende am wohlsten fühlt, sich nach seinen Wünschen kleiden und körperlich betätigen kann.
Dabei hat aber jeder Mensch ein anderes Empfinden. Um das Gewicht eines Menschen mit seinen gesundheitlichen Risiken korrelieren zu können, haben Mediziner ein Maß dafür entwickelt, den sogenannten Body-Mass-Index, BMI.
Zahlreiche Studien belegen den engen Zusammenhang zwischen der Höhe des BMI und vielen schweren Erkrankungen sowie der Sterblichkeit.
Weitere wichtige Folgeerkrankungen
Herz-Kreislaufkrankheiten • Bluthochdruck • Koronare Herzerkrankung • Herzinfarkt • Herzschwäche • Schlaganfall Stoffwechsel- und Hormonstörungen • Diabetes mellitus • Hyperurikämie („Gicht“) • Fettstoffwechselstörungen • Impotenz beim Mann • Unfruchtbarkeit bei der Frau Hauterkrankungen • Pilzerkrankungen der Haut Psychische Erkrankungen • Geringes Selbstwertgefühl • Depressionen Erkrankungen des Atemapparates • Obstruktive Schlafapnoe |
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Erkrankungen des Verdauungstraktes • Gallensteine • Refluxerkrankung („Sodbrennen“) • Fettleber* Mechanische Probleme • Frühzeitige Arthrose • Deformierungen der Wirbelsäule Erhöhtes Karzinomrisiko • Gebärmutterhalskrebs • Eierstockkrebs • Brustkrebs • Nierenkrebs • Prostatakrebs • Dickdarmkrebs • Bauchspeicheldrüsenkrebs • Leberkrebs Soziale Probleme • Eingeschränkte Aktivität im Alltag • Verminderte Lebensqualität |
Das ist nur ein Auszug der häufigsten Folgeerkrankungen des Übergewichts/der Adipositas. Bemerkenswert ist dabei, dass viele dieser Risiken komplett reversibel sind, wenn es gelingt, das Gewicht zu reduzieren. So können nach Gewichtsreduktion zahlreiche Patienten/-innen ihre Zuckertabletten oder Blutdrucktabletten wieder absetzen, von den Folgen auf die sozialen und psychischen Probleme gar nicht zu sprechen.
Letztlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass mit steigendem BMI auch die Sterblichkeit steigt. Das Motto „Dicke leben kürzer“ ist wissenschaftlich gut belegt.
*Das Thema „Fettleber“ als Folge der Gewichtsprobleme stellt in unserer Praxis ein besonderes Problem dar. Wir als Hepatologische Praxis betreuen natürlich viele Patienten mit erhöhten Leberwerten. Oft lassen sich diese Werte und die im Ultraschall sichtbare Leberverfettung einzig durch das Übergewicht der Patienten erklären. Auch für diese Patienten ist dann die einzig sinnvolle Therapie eine Gewichtsreduktion, um nicht mit einem erhöhten Risiko für einen bindegewebigen Umbau der Leber (Zirrhose) leben zu müssen.